Nächtliches Kammerspiel zum Jahresende: Nach dreizehn Jahren veröffentlicht Louis Philippe gestützt von The Night Mail ein neues Soloalbum. Thunderclouds verbindet leichtfüßigen Chamber-Pop mit düsteren Noir-Elementen. mehr
WEITERLESEN...Qualitäts-Rap auf Rezept: Dexter liefert mit seinem neuen Album humorvolle Texte mit modernem Sound, der ohne puren Trap oder langweilig-nostalgischen Boom-Bap auskommt. Mit Yung Boomer beweist der Produzent und Rapper, wie lebendig die Hip-Hop-Kultur abseits der Spotify-Playlisten in Deutschland noch ist und wie organisch diese klingen kann. mehr
WEITERLESEN...King Hannah existierte als ein Solo-Projekt von Craig Whittle, lange bevor er Hannah Merrick persönlich kennenlernte. Die beiden Musiker*innen trafen sich vor circa einem Jahr, beschlossen als Duo Musik zu machen und brachten beim Label City Slang am 20. November ihre Debüt-EP raus. Tell me your mind and I’ll tell you mine ist eindringlich, authentisch und perfekt für kalte, melancholische Herbstabende und nächtliche Autofahrten. mehr
WEITERLESEN...Heimat, Fußball, Bier – den feuchten Traum ewig gestriger Christdemokraten machen The Düsseldorf Düsterboys zum Leitmotiv ihres Liedguts. Doch mit Leitkultur hat die verschwurbelte Ruhrpott-Romantik nichts zu tun – da ist kein Stolz, nur etwas Halt und Geborgenheit, die der letzte laue Schluck in der versifften Stammkneipe zu geben vermag. mehr
WEITERLESEN...Mehr als zwei Jahre ist es her, dass International Music ihr Debütalbum Die besten Jahre veröffentlicht haben. Das Album hat in der Zeit nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren. Here is why. mehr
WEITERLESEN...Wer sich mit deutschem Indie befasst, kam in den letzten zwei Jahren nicht um Max Rieger herum. Neben seiner Rolle als Gitarrist der Punk-Band Die Nerven und Produzent von Ilgen-Nur, Mia Morgan und halb Indie-Deutschland, betreibt der Stuttgarter auch noch eigene Musikprojekte. Eines davon ist sein Ambient Alter Ego all diese gewalt. mehr
WEITERLESEN...Eigentlich lief alles optimal für die Folk-Rock Band Big Thief – bis die Corona-Pandemie mitten in ihre ausverkaufte Europa-Tournee hineingrätschte. Gebeutelt vom Lockdown und der zusätzlichen Belastung einer Trennung, zog sich Frontfrau Adrianne Lenker im vergangenen Sommer in eine winzige Hütte in den Bergen Massachusetts zurück. mehr
WEITERLESEN...Face-Reveal, von der Musikpresse gepriesen, zu Gast in den großen Talkshows und vor Allem: Eine neue Platte. Mit 2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee springen The Screenshots endgültig in den Mainstream-Sumpf der deutschen Poplandschaft. mehr
WEITERLESEN...Mit Zerstreuen über Euch lieferte die österreichische Formation CULK rund um Sängerin und Multiinstrumentalistin Sophie Löw am vergangenen Freitag ihr neues Studioalbum ab. Während die Platte klanglich an die Post-Punk-Ästhetik des selbstbetitelten Debuts anknüpft, werden die Texte zur konzeptionellen Absage an das herrschende Patriarchat. mehr
WEITERLESEN...Reissues legendärer Alben sind häufig ein zweischneidiges Schwert: Zum Einen bekommen lechzende Fans die ein oder andere bisher unveröffentlichte Single vergangener Idole, zum Anderen spalten ambitionierte oder faule Remasterversionen die puristische Hörerschaft. Im Falle von Princes Sign O‘ The Times (2020) setzen The Prince Estate und Warner Records dem Werk allerdings ein multimediales, allumfassendes und vor Allem erneuerndes Denkmal. mehr
WEITERLESEN...Melbournes kosmisches Kraut-Jazz-Quartett Mildlife sollten mit ihrer neuen Scheibe Automatic eigentlich gerade die Tanzflächen der Welt erobern. Stattdessen werden während des Lockdowns wohl erstmal virtuelle Räume bespielt. Ihre Musik liefert dazu einen überraschend passenden Soundtrack. mehr
WEITERLESEN...Die in Brooklyn ansässige Songwriterin und Multiinstrumentalistin Elise Okusami hat am 28. August ihr Debütalbum als Oceanator veröffentlicht. Musikredakteur Jonas Hägele hat sich via Zoom mit ihr getroffen, um über den Release von Things I Never Said zu sprechen, unserem aktuellen Album der Woche mehr
WEITERLESEN...Sommerkinder teilen gerade ein Gefühl mit Morgenmuffeln: Nur noch ein bisschen länger bitte. Nur noch ein bisschen sommerlich-verstrahlte Sorglosigkeit, bevor es in die Dunkelheit des ersten Corona-Winters geht. Bitte. Dieses Lebensgefühl haben die Flaming Lips mit ihrem neuen Album American Head ziemlich gut eingefangen. mehr
WEITERLESEN...Alternative-Rock muss kein prolliges Relikt der 90er sein, sondern geht durchaus zusammen mit zeitgemäßen und emotional verwundbaren Texten. Ganz neu ist diese Erkenntnis nicht. Auf Things I Never Said, dem ersten Album von Oceanator, einem Projekt der Brooklyner Songwriterin und Multiinstrumentalistin Elise Okusami, wird sie aber noch einmal eindrucksvoll aufgerollt.
Schon 2019, zum Release ihres Art-Pop-Meisterwerks All Mirrors, kündigte Angel Olsen an, dass das Album zusätzlich in einer Akustikversion erscheinen würde. Vorige Woche, beinahe ein Jahr später, wurde Whole New Mess endlich veröffentlicht.
Die Jazz-Szene Londons hat sich in den letzten Jahren als aufregender Schauplatz musikalischer Innovation hervorgetan und das angestaubte Genre so für eine neue Generation an Hörer*innen attraktiv gemacht. Von Anfang an Mittendrin war die Saxophonistin Nubya Garcia. Jetzt ist endlich ihr Debütalbum erschienen: Source kommt gleichermaßen ambitioniert und leichtfüßig daher.
Mit 13 Songs for the General Public liefern The Lemon Twigs verspätet den Sommersoundtrack 2020 ab. Auf ihrem neuen Studioalbum wandern die D’Addario-Brüder weiter auf dem schmalen Grat zwischen Referenz und Imitation.
Kann man schon von einer neuen Schaffensphase sprechen, wenn das Debüt gerade einmal ein Jahr zurück liegt? Die irische Post-Punk Band Fontaines D.C. hat mit ihrem zweiten Album jedenfalls kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. A Hero’s Death ist vielschichtiger als sein Vorgänger, kommt aber auch nachdenklicher und weniger selbstsicher daher.
Das neue Album des Briten Daniel Blumberg eignet sich zwar immer noch nicht zur sanften Untermalung sommerlicher Grillabende; verglichen mit seinem bisherigen Solomaterial wirkt der experimentelle Folk auf »On&On« aber beinahe lebensbejahend.
Man hat sich hierzulande beinahe daran gewöhnt, dass man angesichts der Meldungen aus den USA meist nur noch resigniert den Kopf zu schütteln weiß. Ein Gefühl davon, wie es sich anfühlt, inmitten dieses politischen und gesellschaftlichen Wahnsinns zu leben, vermittelt die Band Protomartyr. Auf ihrem fünften Album scheinen sie tatsächlich noch schlechter drauf zu sein als sonst.
Schon letztes Jahr wurde die Newcomerin Park Hye Jin auf internationalen Festivals wie Primavera, Lost Village oder Melt gebucht. Mit ihrer zweiten EP How Can I hätte sie dieses Jahr endgültig die Floors der Welt erobert. mehr
WEITERLESEN...Es gibt kaum eine Genre-Beschreibung die so unangenehm nach alt gewordenen Soziologie-Studierenden klingt wie conscious Rap. Bestenfalls ist das Frühwerk von Mos Def gemeint, schlimmstenfalls das Geschwurbel von Prinz Pi. Wenn man also von Juse Ju als einem von Deutschlands wichtigsten Conscious Rappern spricht, würde selbst er das als Beleidigung auffassen. mehr
WEITERLESEN...Gerade einmal vor drei Jahren veröffentlichte Phoebe Bridgers ihr Debütalbum Stranger in the Alps. Seitdem wird die Songwriterin aus Los Angeles als Stimme ihrer Generation gefeiert. Ihr jetzt erschienenes zweites Album rechtfertigt den Hype: Punisher ist nicht nur ein fantastisches Indie-Folk Album, sondern auch ein präzises Dokument über das Erwachsenwerden während des gegenwärtigen historischen Moments. mehr
WEITERLESEN...Es hätte wahrscheinlich keinen besseren Zeitpunkt für das neue Run The Jewels Album geben können. Während Proteste gegen systematischen Rassismus und Polizeigewalt Zehntausende in die Straßen treiben, liefert das Indie-Hiphop-Duo mit ihrem vierten Album Run The Jewels 4 den passenden Soundtrack für die erhoffte Revolution.
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Shitty Hits, so nannte die New Yorker-Songwriterin Katie Von Schleicher ihr 2017 veröffentlichtes Debüt. Mit dem Titel etablierte sie schon damals das schnoddrig vorgetragene Understatement, das ihre Musik bis heute prägt. Nun hat sie den Nachfolger Consummation veröffentlicht, und von “Shitty” kann endgültig keine Rede mehr sein. mehr
WEITERLESEN...Vier Jahre haben Car Seat Headrest ihre Fans seit Teens of Denial auf ein neues Album warten lassen, ihre 2018er Exkursion Twin Fantasy einmal ausgenommen. Auf Making A Door Less Open reißen sie dafür jetzt alle Türen auf. mehr
WEITERLESEN...Mit What Kinda Music treten Gitarrist Tom Misch und Jazz-Drummer Yussef Dayes eine durchgestylte Klang-Oddyssee an, durchzogen von musikalischen Gegensätzen. mehr
WEITERLESEN...Fiona Apple ist ein Phänomen. Wohl keine Künstlerin trödelt so sehr bei der Veröffentlichung neuer Alben (im Schnitt kommt nur alle sieben Jahre ein neues) und wird trotzdem bei jedem neuen Release von Fans und Kritik abgefeiert. Ihr neues Album Fetch The Bolt Cutters bildet da zu Recht keine Ausnahme. mehr
WEITERLESEN...Cloud Rap ist oft mit dem Klischee verbunden, dass die Texte der Songs komplett belanglos sind. Boys Toys, das Debütalbum des österreichischen Rappers Mavi Phoenix, schafft es Cloud Rap mit so viel Inhalt zu füllen, dass sich auch die großen Lyriker*innen des Genres etwas abschauen können. mehr
WEITERLESEN...Durch Kollaborationen mit Kendrick Lamar, Flying Lotus oder Kamasi Washington, gilt Thundercat schon längst als einer der Musiker, der Zuhörer*innen aus Jazz, Hiphop und Funk zusammenbringt. Auf „It is What It is“ bündelt er die Vielfalt dieser Genres in einer großartigen Gesamtkomposition. mehr
WEITERLESEN...In einer virtuosen Triobesetzung aus Gitarre, Drums und Kontrabass generiert der Wahl-Amerikaner James Elkington auf seinem zweiten Soloalbum einen zeitlosen Folk, der mit pop-sozialisierten Hörgewohnheiten ebenso bricht wie mit gängigen Folk-Klischees. mehr
WEITERLESEN...Aufgewachsen mitten im Thüringer Niemandsland, zum Studium nach Berlin, an der Popakademie vom zukünftigen Produzenten erwischt und jetzt die Debut-EP: Die bisherige Vita von Betterov liest sich wie der feuchte Traum aller aufstrebenden Künstler*innen. Nach den Singles „Dynamit“ und „Angst“ kam am 20. März die EP Viertel vor Irgendwas. Betterov singt vom Scheitern und Verschanzen, von der Flucht in die Fremdbestimmtheit und der Selbstbefreiung aus der Isolation. mehr
WEITERLESEN...2016 gründete die Sängerin, Gitarristin und Songwriterin Dana Margolin Porridge Radio noch als Bedroom-Indie Projekt. Nach einigen Singles und einem selbstproduzierten Debüt ist Porridge Radio inzwischen zu einer vierköpfigen Band angewachsen. Dass die Gruppe mittlerweile nach Größerem strebt, dabei aber ihre Lo-Fi Wurzeln nicht vergessen hat, zeigt ihre zweite LP: Every Bad ist eines der emotional intensivsten Gitarrenrock-Alben der jüngeren Vergangenheit. mehr
WEITERLESEN...Watsky, der erwachsengewordene Studentenrapper aus San Francisco, schreibt mit Placement das nächste Kapitel in seiner Symmetry Trilogie. Ein Jahr nach dem Vorgänger, fügt sich das Album homogen in Watskys Entwicklung ein, wartet aber mit mehr Ideenreichtum auf. mehr
WEITERLESEN...The Slow Rush – Das ist der Titel des lang ersehnten neuen Albums von Tame Impala. Der Name The Slow Rush spiegelt die Beschleunigung der Welt bei gleichzeitig wachsender Ungeduld wieder. Mit diesem Rush kommen die einen klar; die anderen, wie Kevin Parker von Tame Impala, nicht. mehr
WEITERLESEN...Jede Albenbestenliste des vergangenen Jahrzehnts hat es gezeigt: Die Kanadierin Grimes hat mit ihrem Art-Pop die 2010er erheblich mitgeprägt. Pünktlich zum neuen Jahrzehnt erschien am Freitag, 21. Februar 2020, ihr neues Album Miss Anthropocene. Darauf erschafft sie eine in experimentelle Klangflächen eingebettete Ode an den Posthumanismus. mehr
WEITERLESEN...Künstler*innen, die im Laufe in ihrer Karriere in erster Linie produzieren, anstatt eigene Alben zu veröffentlichen, tun sich mit ihren Solo-Debüts traditionell schwer. Doch oft genug schaffen sie es, die Magie ihrer Arbeit auch solo zu transportieren. Eine dieser Produzentinnen ist Katie Gately, die diesen Freitag mit Loom ihr zweites Album veröffentlicht. mehr
WEITERLESEN...Die Kummers kann man als eine der popkulturell relevantesten Familien Deutschlands bezeichnen. Auch weil die beiden Schwestern Nina und Lotta mit ihrer Band Blond derzeit große Erfolge feiern. Mit ihrem Debüt-Album Martini Sprite zeigen die Beiden, dass sie sich auf gar keinen Fall im Schatten der großen Brüder verstecken müssen. mehr
WEITERLESEN...Die jungen Leipziger Indie-Jazzer Welten beweisen mit ihrem zweiten Album Akureyri abermals, wie tiefgreifend und zeitgemäß sich Jazz heute artikulieren kann. Bereits auf ihrem Debut-Album Ycatú präsentierten die Leipziger ihren verträumt-nachdenklichen Sound, den sie jetzt noch konzentrierter als zuvor auf Albumlänge gebracht haben. mehr
WEITERLESEN...Zugegeben, die Wochen vor den Weihnachtsferien sind für die meisten Menschen mehr Stress denn Kontemplation. Für die wenigen Glücklichen, die die Tage bereits ruhig verbringen können, haben die dänischen Folk-Weirdos von Death Machine mit ihrem neuen Album Orbit den perfekten Soundtrack geschrieben. mehr
WEITERLESEN...Der Produzent, Sänger und Multi-Instrumentalist Vincent Fento alias French Kiwi Juice ist ein klanglicher Tausendsassa. Mit seiner neuen EP Ylang Ylang bleibt er sich untypischerweise klanglich recht treu. Das macht die Veränderungen um so deutlicher. mehr
WEITERLESEN...2017 musste Sängerin und Produzentin FKA twigs ihre Karriere unterbrechen, um sich einer Operation zu unterziehen, bei der sie sich mehrere Tumore aus der Gebärmutter schneiden ließ. Im April dieses Jahr performte die Tänzerin, Sängerin und Produzentin mit „cellophane“ virtuos ihr Comeback. Am Freitag kam das zugehörige Album Magdalene. mehr
WEITERLESEN...Cigarettes After Sex haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt 2017 die Herzen und Schlafzimmer vieler Shoegaze-Enthusiast*innen erobert. Mit dem Nachfolger Cry wagt das Quartett aus Texas nun einen Schritt in Richtung Pop. mehr
WEITERLESEN...Der Sound von Suzan Köchers Suprafons neuem Album Suprafon platziert sich irgendwo zwischen Legenden des Psych-Pop. Ob es dabei eine Lücke findet oder längst besetzte Plätze belegt muss jede*r für sich selbst entscheiden. mehr
WEITERLESEN...Ihr werdet verwirrt sein von den Düsseldorf Düsterboys. Auf ihrem Debüt saugen sie euch nämlich nicht nur sämtliche Energie aus dem Körper, sie dekonstruieren nebenbei auch das Konzept der traditionellen Band. Wie gesagt: Ihr werdet verwirrt sein. Und ihr werdet Spaß dabei haben. mehr
WEITERLESEN...Der exotisch-nostalgische Psychedelic-Sound der Allah-Las findet auf ihrem neuen Album zum formvollendeten Glanz ihres Debüts zurück. Zeit also, sich nach der Namenskontroverse endlich wieder mit ihrer Musik zu beschäftigen. mehr
WEITERLESEN...Die amerikanische Songwriterin Angel Olsen hat sich bisher mit jedem ihrer Alben neu erfunden. Ihr viertes ist da keine Ausnahme: All Mirrors fordert die Hörerinnen und Hörer mit persönlichen Texten und orchestralen Klanglandschaften. mehr
WEITERLESEN...Psych-Rock ist nicht totzukriegen, Pink Floyd und alle die nach ihnen kamen, inspirieren weiterhin zeitgenössische Bands, musikalisch und bei der Wahl des richtigen Haarschnitts. Das sieht man auch auf dem Cover vom neuen Temples Album Hot Motion. mehr
WEITERLESEN...Mit ihrem Hit-Album Hurry Up, We’re Dreaming (2011) definierte das französische Duo M83 den elektronischen Indie-Pop der folgenden Jahre. Fast 10 Jahre später veröffentlicht M83 ihr achtes Album DSVII, und es ist offensichtlich, dass seit 2011 einiges anders geworden ist. Sowohl der Zeitgeist, als auch der Sound von M83. mehr
WEITERLESEN...Bedroom-Indie erlebt seit Jahren ein ungeahntes Hoch. Pionierinnen des Genres wie Waxahatchee oder Newcomerinnen wie Clairo bereichern seit Jahren eine stetig wachsende Szene mit ihren Alben. Dabei schwebt die stete Gefahr einer Übersättigung im Raum. Wann wird es so weit sein, dass Bedroom-Indie nichts mehr zu erzählen hat? Glücklicherweise ist von Übersättigung bei Frankie Cosmos’ neuem Album Close It Quietly nichts zu spüren. mehr
WEITERLESEN...Justin Vernon hat das Musikkollektiv Bon Iver bisher mit jedem Album neu erfunden. Am 30.8. erscheint mit i, i das vierte Studioalbum. Man könnte erwarten, schon wieder einen völlig neuen Sound präsentiert zu bekommen. Stattdessen fügt sich hier die Diskographie von Bon Iver endlich zusammen. mehr
WEITERLESEN...Das Projekt Die Höchste Eisenbahn hatte immer schon einen Hang zum Infantilen. Bereits auf dem Vorgängeralbum gab es Timmy, ein etwa zehnjähriger Junge, den man im gleichnamigen Song sein Traumhaus bauen ließ – mit drei Heimkinos, einer Raketenbasis und dem Goldhasen von Beuys. Doch neben diesen naiven Ausflügen in kindliche Fantasiewelten gab es immer auch die Momente erwachsener Melancholie. mehr
WEITERLESEN...Dass man inzwischen im eigenen Kinderzimmer erfolgreiche Musik produzieren kann, beweisen immer mehr junge Musikschaffende. Die unangefochtene Königin dieser Bedroom-Producer Bewegung ist Clairo. Seit ihrem 2017 veröffentlichten Lo-Fi-Pop Song „Pretty Girl“ hat sich die 20-Jährige eine große Fanbase aufgebaut. mehr
WEITERLESEN...Sucht man nach Künstler*innen, die zeitgenössischen Indie-RnB verkörpern, stößt man fast zwangsläufig auf Devonté Hynes aka Blood Orange. Nach seinem Hit-Album Freetown Sound (2016) und dem beachtenswerten Nachfolger Negro Swan (2018) veröffentlicht er nun sein neues Mixtape Angel’s Pulse. mehr
WEITERLESEN...Mia Morgan kennt man eigentlich nicht. Dabei brachte die junge Kasslerin bereits im Sommer 2018 ihre erste Single „Waveboy“ raus. Den Song hat sie bei sich zu Hause im Wohnzimmer produziert und hatte Glück: Er kam an. Sogar so gut, dass Casper und Drangsal ihn in ihrem Podcast „Mit Verachtung“ gespielt haben. mehr
WEITERLESEN...Kaum eine Band wird von hornbrillentragenden Musiknerds so vergöttert wie Radiohead. Alben wie OK, Computer oder Kid A gelten, nicht zu Unrecht, als moderne Klassiker des Indie-Genres. Inzwischen ist gerade Sänger Thom Yorke vorwiegend solo unterwegs. Jetzt erscheint, passend zum Release des gleichnamigen Kurzfilms sein neues Album ANIMA. mehr
WEITERLESEN...Seit einem vielbeachteten Auftritt beim Radiosender KEXP Anfang dieses Jahres gilt Black Midi als Band, die dem sterbenden Rockgenre neues Leben einhauchen könnte. Mit ihrem am letzten Freitag erschienenen Debütalbum Schlagenheim beweist die britische Noise-Rock Gruppe, dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren. mehr
WEITERLESEN...Retro ist anstrengend omnipräsent. Mittlerweile wünscht man dem Trend mit jeder vergangenheitsverliebten Neuerscheinung einen schnellen Tod herbei. Auch Mattiel errichten ihre musikalische Karriere seit dem Debut 2018 auf der rückwärtsgewandten Nostalgie. Jetzt liefern sie ein zweites Studioalbum, das selten konsequent die digitale Gegenwart ignoriert. Um so überraschender ist es, dass Satis Factory trotzdem unterhalten kann. mehr
WEITERLESEN...Die Psychedelic Porn Crumpets aus dem australischen Perth haben sich den wohl klischeehaftesten Namen für eine Psych-Rock Band gegeben. Wer sich von diesem Vokabel-Wirrwarr nicht irritieren lässt, kann mit dem neuen Album And Now For The Whatchamacallit allerdings eine Menge Spaß haben! mehr
WEITERLESEN...Fünf Jahre nach seinem letzten Album You‘re Dead ist der kalifornische Produzent Flying Lotus mit einem neuen Werk zurück. Mit seinem neuen Album Flamagra liefert er elektronischen Fusion-Jazz, gebettet in großartige Features und Feuermetaphern. mehr
WEITERLESEN...Vier Jahre ist es her, da veröffentlichte das Trio Injury Reserve aus Arizona „Live From the Dentist Office“ – ein über die einschlägigen Kanäle vertriebenes Gratis-Mixtape, das, wäre es bei einem Label erschienen, sicher eines der besten HipHop-Alben seines Jahrgangs gewesen wäre. Nun folgt mit Injury Reserve ihr Debüt im Langformat. mehr
WEITERLESEN...Als die amerikanische Folk-Rock Band Big Thief ihr 2016 erschienenes Debütalbum Masterpiece betitelten, war das vielleicht noch etwas voreilig. Spätestens mit ihrem dritten Album U.F.O.F. wird die Band dem Titel aber gerecht – und auch den vielen Vorschusslorbeeren, mit denen sie seit Jahren aus der Indie-Presse überhäuft werden. mehr
WEITERLESEN...Etwas unter dem Radar fliegt die Neuseeländerin Aldous Harding. Mit der Veröffentlichung Studioalbum Designer am 26. April hat sie aber auf sich aufmerksam gemacht und ist uniFM Album der Woche geworden. mehr
WEITERLESEN...Einen erfolgreichen Nebenverdienst zu haben, gehört unter Hip-Hop Künstler*Innen schon fast zum guten Ton. Sido hat ein eigenes Tattoostudio, Kanye West ist der Designer hinter einer der erfolgreichsten Modekollektionen der Welt. Der Londoner Rapper Loyle Carner besitzt eine eigene Kochschule mit dem Namen „Chili con Carner“. Dort bringt er Kindern mit ADHS bei, wie man sich leichter konzentrieren und beruhigen kann. mehr
WEITERLESEN...Seit Josefin Öhrn + The Liberation 2015 ihr Debütalbum rausgebracht haben, versuchen Musikmagazine dem Sound des Quintetts Namen zu geben. Eine Mischung aus Kraut- und Stoner Rock, psychedelisch angehaucht und von einer Pop-fähigen Aura umhüllt – das ist zwar nicht präzise, aber konsensfähig. Am 22. April erscheint nun ihr drittes Studioalbum Sacred Dreams. mehr
WEITERLESEN...Das dritte Studioalbum der Sängerin Weyes Blood liefert den perfekten Soundtrack für das Bild, das der Name Titanic Rising heraufbeschwört: Ein uralter Koloss, der sich durch die schwerelose Dunkelheit zurück Richtung Wasseroberfläche erhebt. Bedrückend und trotzdem hoffnungsvoll. Monumental und intim zugleich. mehr
WEITERLESEN...Billie Eilish ist erst Siebzehn Jahre alt. Trotzdem, oder auch gerade deswegen, hat sie jetzt schon eine breite Fanbase. Die dürfte sich durch ihr Debütalbum When We All Fall Asleep, Where Do We Go? nochmal vergrößern. mehr
WEITERLESEN...Einen guten Albumtitel zu finden ist schwer. Die amerikanische Math Rock Band American Football macht es sich bei der Titelgebung ihrer Projekte jedoch einfach. Jedes ihrer bisherigen zwei Studioalben ist nach der Band selbst benannt. Am vergangenen Freitag erschien das dritte Projekt der Band aus Illinois, welches wieder den Titel „American Football“ trägt und der Einfachheit halber als American Football LP3 vermarktet wird. mehr
WEITERLESEN...Brian Joseph Burton, besser bekannt unter seinem alter Ego DJ Danger Mouse ist für seine extravaganten Musikprojekte bekannt. Sei es das Verkaufen leerer CDs oder das Fusionieren eines Beatles- mit einem Jay-Z-Album – der New Yorker DJ ist für manchen Kulturstunt gut. Um so schöner, dass er mit Lux Prima, einem Kollabo-Album mit Karen O von den Yeah Yeah Yeahs, zwar ein sehr konventionelles, aber eben auch sehr gutes Album veröffentlicht hat. mehr
WEITERLESEN...Alben von Indierock-Künstlerinnen erfahren spätestens seit dem Debüt von Snail Mail endlich den Hype, den sie längst verdient hätten. Die Auferstehung des Genres, das Anfang der 2000er eigentlich erledigt schien, ist alleine schon deshalb ein Segen, weil es Releases wie das Debüt von Sasami Ashworth, kurz Sasami hervorbingt. mehr
WEITERLESEN...Little Simz ist alles andere als eine Newcomerin. In Londons Rap Szene kennt man sie seit einer guten Dekade für ihre Punchline gespickten, persönlichen Geschichten und ihre präzise gesetzten Reime, die sie mit schnellen, zurückgenommenen Flows serviert. Das gerade erschienene dritte Album Grey Area, setzt ein weiteres Ausrufezeichen hinter die Karriere der 24-Jährigen. mehr
WEITERLESEN...Dystopien scheinen gerade, wenig verwunderlich, schwer en-vogue zu sein. Diesem Trend schließt sich auch die Indie-Rock Band FEELS aus Los Angeles an. Mit ihrer zweiten LP liefert das Quartett um Frontfrau Laena Geronimo ein Konzept-Album ab, in dem es darum geht, die Erde zurückzulassen. Dieses potentiell sehr prätentiöse oder aber allzu ironisch gebrochene Konzept geht die Band aber dankenswerterweise sehr verspielt und locker an. mehr
WEITERLESEN...Seit dem das newtonsche Gravitationsgesetz 1687 in Kraft getreten ist, zieht die Schwerkraft fast alle Körper vom Himmel runter und klebt sie auf die Erdkruste. Allerdings nur fast alle Körper! Der Synth-Pop Musiker Peter Sagar aka Homeshake fällt zum Beispiel nicht unter dieses doch so rigide Gesetz. Er schwebt durch sein Studio und produziert luftige Beats und Töne. mehr
WEITERLESEN...Fieber im Januar., die rote Säule im Thermometer klettert immer weiter hoch, bis dass das Glasgehäuse dem Druck nicht mehr stand hält und das ganze Ding dir mit einem Riesen-Knall um die Ohren fliegt. Balthazar veröffentlichten letzten Freitag ihr neues Album Fever. erhitzte Rhythmen, orientalische Instrumente, und Gesang der zu einer Fata Morgana verschwimmt. mehr
WEITERLESEN...Der Rapper George Watsky war anfangs nur bekannt durch das Video „Pale kid raps fast“. Mit der Zeit hat sich aber eine treue Fanbase um den Rapper und Dichter aus San Francisco gebildet. Knapp zehn Jahre nach dem Video, ist diese Anhängerschaft noch größer geworden, die Musik hat sich im Kern aber nicht verändert. mehr
WEITERLESEN...Dass ein Umzug nach Berlin kreative Kräfte freisetzen kann, wussten schon David Bowie und Iggy Pop. Die in China geborene Songwriterin Bonnie Li tat es ihnen gleich und zog letztes Jahr in die Hauptstadt. Am Ende ihrer Eingewöhnungsphase steht nun ihr Debütalbum Wo Men. mehr
WEITERLESEN...Der Dezember hat begonnen und damit auch die perfekte Zeit für ein Weihnachtsalbum. Zwar nicht lyrisch, aber vom Sound her kommt das diese Woche erschiene Album Mea Culpa von der österreichischen Band Bilderbuch ziemlich nah an dieses Genre ran. Das wurde letzte Woche, ganz plötzlich und überraschend von der Band via Twitter und Instagram angekündigt. mehr
WEITERLESEN...Junger deutscher Post-Punk erfährt in den letzten Jahren eine, nicht mehr für möglich gehaltene, Frischzellenkur. Hinter den Lokalmatadoren von Die Nerven drängen mit Karies, Messer oder All Diese Gewalt junge Bands mit teils großartigen Debüts nach. In diese Gruppe gesellen sich nun auch die jungen Hamburger von Lafote, die mit Fin ihr wort- und klanggewaltiges Debüt vorlegen. mehr
WEITERLESEN...Mit Look Inside Your Heart veröffentlichen The Wave Pictures am 09.11. schon ihr zweites Album dieses Jahr und ist ihr insgesamt Achtzehntes in 20 Jahren Bandgeschichte. Generell sind die drei Bandmitglieder bekannt dafür, zumindest musikalisch sehr produktiv zu sein. Das Album selbst entstand abends in einer Session und auf Reel–to–Reel-Tape – ohne Computer-Nachbearbeitung. mehr
WEITERLESEN...Wenn sich Mitglieder stilprägender Bands auf Solopfade begeben, ist das für Fans meist sehr aufschlussreich. Oft dienen solche Alben aber auch nur zur ultimativen musikalischen Selbstverwirklichung, nicht selten geht diese allerdings in einem Meer von Ideenlosigkeit und Narzissmus unter. J Masics, Sänger der Band Dinosaur Jr., einer der wichtigsten Noise-Bands der letzten 40 Jahre, stellt jedoch schon seit 2011 unter Beweis, dass sein Solo-Werk zwar an Dinosaur Jr. mehr
WEITERLESEN...Paul Alexander wollte einfach mal was anders machen. Also ist der Bassist der Band Midlake nach Hause gefahren, nach Denton Texas und hat sein Soloprojekt Two Medicines kreiert. Innerhalb der nächsten 15 Monate ist sein Soloalbum “Astropsychosis“ enstanden. Das klingt aber mehr nach seiner musikalischen Heimat als nach neuentdeckter Fremde. mehr
WEITERLESEN...Die Künstlerin Soap&Skin, die eigentlich Anja Plaschg heißt und aus Österreich kommt, hat mit ihrem Album From Gas to Solid/ you are my friend, und ist das erste Album des musikalischen Projekts seit 6 Jahren, das zum Hauptanteil in Eigenproduktion im Zuhause der Künstlerin entstand. Mit dem Album hat sie einen musikalischen Alleskönner geschaffen: die 12 Songs wirken nicht aufdringlich, können gleichzeitig aber auch sehr überwältigend sein. mehr
WEITERLESEN...Das Pop-Business folgt seit jeher gewissen Regeln. Eine davon ist, dass im Indepedent-Bereich Alben entstehen, die stilprägend für Mainstream-Releases der folgenden Jahre sind. Dieser Logik folgend ist Mavi Phoenix mit ihrer EP “Young Prophet II” eigentlich zu spät dran, schließlich weckt die EP Assoziationen mit den ganz Großen der zeitgenössischen amerikanischen Popmusik. mehr
WEITERLESEN...Das hat dann doch länger gedauert als gedacht – Als ich die Parcels vor gut anderthalb Jahren bei einem Festival zum ersten Mal auf der Bühne sah, waren ich und das anwesende Publikum uns bereits einig, dass wir gerade der Geburt des nächsten ganz großen Pop-Phänomens beiwohnten. So grandios unattraktiv jedes einzelne der vier Bandmitglieder für sich auch war, als Band strahlte das Quartett eine unfassbare Sexyness aus. mehr
WEITERLESEN...Die Familie Pollina aus der Schweiz gilt als eine der großen Musikerfamilien der Alpenrepublik. Vater Pippo Pollina, als junger Mann aus Italien emigriert, ist seit den Achtzigerjahren eine Instanz im italo-helvetischen Pop, Sohn Julian hat als Faber einen kometenhaften Aufstieg erlebt, jetzt zieht seine jüngere Schwester Madlaina mit dem Album Cheers ihres Duos Steiner & Madlaina nach.
Der Werdegang des US-amerikanischen Musikers Jordan Lee liest sich wie eines dieser unmöglichen Indie-Pop-Märchen. So darf er sich zu den wenigen Künstlern zählen, für die sich die Digitalisierung der Musikvertriebswege nicht als Sackgasse, sondern als Sprungbrett erwiesen hat.
Das britische Duo Maribou State läuft, trotz des überzeugenden Debüts Portraits im Jahr 2015, immer noch unter dem Radar und gilt als Geheimtipp aller Geheimtipps. Jetzt haben die beiden Briten ihr neues Album Kingdoms In Colour veröffentlicht, ein Album, das das Potential hat, der Band endlich die Aufmerksamkeit zu schaffen, die sie verdient.
Die fünf Briten der Band IDLES aus dem südenglischen Bristol sind nach nur 18 Monaten mit einem zweiten Album „Joy as an Act of Resistance“ zurück. Auf 42 Minuten schreien und schrammeln sie sich Frustration aus dem Leib. Grund dafür hätten sie genug – private Rückschläge, wie der frühe Tod der Tochter von Sänger Joe Talbot, aber auch das politische Klima in Zeiten von Brexit spielen da eine Rolle.
Wer oft den Wohnort wechselt und viel herumreist, hat kaum Zeit enge Bande zu knüpfen. Da mag es hilfreich sein, sich mit der Einsamkeit anzufreunden. Ein Thema, das die amerikanisch-japanische Sängerin Mitski Miyawaki in ihrem neuen Album immer wieder aufgreift. Betrachtet man die Rastlosigkeit mit der die 27-Jährige in den letzten Jahren durch die Welt tourte und Songs produzierte, scheint sie ihre Konstante in der Musik gefunden zu haben.
In einem Sommer wie diesem wird selbst das Musikhören zu einer kathartischen Erfahrung. Wer schon einmal in einer auf 50-Grad aufgeheizten Dachgeschosswohnung mit lokalem Gangster-Rap konfrontiert war, weiß wovon ich spreche. Während man sich also durch diese nicht abebben wollende Flut an Unzumutbarkeiten quält, stößt dann plötzlich auf diese unwahrscheinlich entrückte Musik, die einem dann doch noch den Tag rettet.
Wenn zwei veröffentlichte Tracks reichen, um von Jack White auf Tour mitgenommen zu werden, zeugt das von Qualität. Die Musikerin Mattiel hat das geschafft und veröffentlicht nun ihr selbstbetiteltes Debüt. Das wurde vorfreudig erwartet: Bereits ihre erste 7″-Single hatte für Wirbel gesorgt. Mattiel klang und klingt auch auf ihrem Debüt, als wäre sie aus der Ära des Soul-Rock, Anfang der Siebziger auferstanden, und sie macht großartige Popmusik!
“Rock’n Roll ist Tot – Gott sei dank!” Diese durchaus provokante These war letzte Woche in der Vice zu lesen und reiht sich ein in eine lange Liste von Artikeln in renommierten Kulturmagazinen, die den Rock ins Jenseits gehen sehen. Alles in allem steht es wirklich nicht gut um Rock im Jahr 2018.
Die Frage nach Innovation spaltet die Pop-Welt gefühlt schon seit den Beatles. Wie innovativ muss ein Album sein, um zu den besten des Genres zu zählen? Oder ist es gerade die Kunst, ein “klassisches” Genrealbum zu schaffen, welches all die anderen überstrahlt? Die vier Jungs von Rolling Blackouts Coastal Fever würden wohl Zweiteres bejahen.
Albträume sind ein spannendes mentales Phänomen. Da entscheidet sich das Unterbewusstsein eines Menschen dazu, ihn in der Zeit, in der er sich ausruhen sollte mit Schreckensszenarien zu martern, und der Mensch muss das erdulden. Meist sind Alpträume nicht mehr als intensiv negative Intermezzi der wichtigsten Ruhephasen der Menschen. Als Inspirationsquelle dienten sie bisher maximal für die Horrorfantasien von Autoren wie Clive Barker, H.P.
Vieles an der Musik des aus London stammenden Produzenten und Songwriters Jamie Isaac klingt, als sei sie das Resultat geschmackssicherer Sample-Collagen. Bassa Nova Beats werden hier von federnd-jazzigen Klavierakkorden flankiert, die allesamt aus J Dillas Vinyl-Fundus stammen könnten. Doch wenn sich wie in der Single „Wings“ plötzlich Synthie-Klänge dynamisch zu gefährlichen Schwärmen verdichten, wird einem bewusst: Diese Musik ist nicht die Arbeit eines eremitenhaften Schlafzimmerproduzenten – Hinter ihr steckt eine Band aus Fleisch und Blut.
Drei Jahre sind vergangen seit der Veröffentlichung von Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit, dem Debütalbum von Courtney Barnett. Ein vielversprechendes Debüt, das vor allem zeigte, dass sich Barnett inmitten eines musikalischen Prozesses befunden hatte. Nun ist mit Tell Me How You Really Feel der Nachfolger des Erstlings erschienen und er zeugt davon, dass Courtney Barnett einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.
Eine großartige Platte zu veröffentlichen hat immer auch einen Nachteil: Der Nachfolger des Albums wird sich mit dem Meisterwerk messen müssen und dabei unweigerlich schlecht aussehen. Das Dream Pop-Duo Beach House kennt dieses Problem nicht: Mit Bloom (2012), Depression Cherry (2015) und Thank Your Lucky Stars (2015) haben Victoria Legrand und Alex Scally bereits drei mal bewiesen, dass sie das großartige Niveau ihrer Releases halten können.
DJ Koze – ein durchaus gewöhnungsbedürftiger Name für einen DJ, weckt er doch ausgesprochen unangenehme Assoziationen. Ursprünglich wurde der Name wohl tatsächlich hart, also Kotze, ausgesprochen, schließlich leitet er sich von Stefan Kozalla, dem bürgerlichen Namen von Dj Koze ab und stammt noch aus dessen Hip-Hop Zeiten bei Fischmob. Mittlerweile tingelt Kozalla aber längst nicht mehr nur durch die Bundesrepublik, sondern wird international gefeiert.
2017 war das Jahr, in dem der Post-Punk endgültig in den Indie-Mainstream zurück drängte. Bands wie Algiers, Idles, Priests oder Makthaverskan prägten diese, durchaus zu erwartende, Renaissance des altehrwürdigen Genres. 2018 legt nun eine deutschsprachige Band nach. Die Nerven aus Stuttgart veröffentlichen am 20.04. ihr neues Album Fake und bringen damit frischen Wind in Post-Punk-Deutschland.
Man könnte glauben, das Genre Funk und die popkulturelle Tradition der Türkei seien zwei Sphären, die absolut nichts miteinander zu tun haben. Doch in den 70ern war türkischer Funk ein überaus populäres Phänomen – zumindest innerhalb der Landesgrenzen. Der gemeine mitteleuropäische Musikhörer konnte mit der orientalischen Spielart des Genres damals erwartungsgemäß nichts anfangen.
Es gibt vermutlich nichts Langweiligeres, als bleiche Indie-Rock-Bands, die einen mit deprimierenden Befindlichkeits-Lyrics volljammern, Gänzlich ungeniert waten sie dabei durch den Sumpf der weißen Popmusik und sind sich nicht einmal für die ganz und gar naheliegenden Harmonien zu schade. Und dennoch gibt es mit Jason Molina, Kevin Morby & Co. immer wieder Bands und Künstler, die trotz dieses verseuchten Referenzenfundus etwas in mir auslösen, was Musik abseits der angelsächsischen Musiktradition nur schwer auszulösen vermag. mehr
WEITERLESEN...Wer Kurt Vile auf Tour um die Welt begleitet, ist längst kein Geheimtipp mehr. Erst recht nicht, wem Vincent Moon einen Dokumentarfilm widmet, der schon die Musik von Größen wie Arcade Fire, R.E.M und The National auf Film bannte. Dennoch kommt eine Beschreibung der Band Imarhan auf den ersten Blick eher „nischig“ und unkonventionell daher: Eine Tuareg-Band aus der Grenzregion zwischen Mali und Algerien, die im Dialekt Tamaschek singt. mehr
WEITERLESEN...Es gibt sicherlich günstigere Ausgangspositionen, als im Trump-Amerika ein jüdischer Homosexueller zu sein. Es sind Zeiten, in denen Angst gerne auch politisch instrumentalisiert, und das Fremde als Bedrohung wahrgenommen wird. In diesem gesellschaftlichen Klima erscheint jemand, der sich in Genderfragen nicht festlegen möchte, höchst suspekt. Darum wollte Ezra Furman auf seinem siebtem Album „Transangelic Exodus“ Stellung beziehen. mehr
WEITERLESEN...Kaum war das Vorgängeralbum „Pool“ fertig produziert, stürzte sich Maine in die Arbeit zur neuen Platte. Ließen düstere Low-Fi-Klänge beim Vorgänger „Pool“ die HörerInnen noch ruhig auf der Luftmatratze treiben, scheucht „The House“ auch mal auf die Tanzfläche. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier der Blick nach innen gerichtet ist. mehr
WEITERLESEN...Island ist bekannt für seine unglaublich hohe Dichte an großartigen PopkünstlerInnen. Nachdem Björk im vergangenen Herbst mit ihrem Album Utopia die kleine Insel erneut eindrucksvoll in Pop-Europa platzierte legen Sin Fang & Sóley (zusammen mit Orvar Smárason) zum Start des neuen Jahres jetzt nach. mehr
WEITERLESEN...Nachdem sich die Brüder Liam und Noel Gallagher 2009 aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Oasis verabschiedet haben, stehen sie nun vor allem wegen kindischer Streitereien im Fokus. „Du Kartoffel“ und „Du bist ein Fall für den Arzt“ sind nur kleinere Szenen, bei denen man sich so sehr ein elterliches Korrektiv wünscht. mehr
WEITERLESEN...Für Dominique Dillon de Byington alias Dillon ist das Songtexten, wie sie es nennt, “eine freiwillige Tortur.” Diese Aussage haftete auch ihrem zweiten Album “The Unknown” an, bei dessen Produktion sie mit einer Schreibblockade kämpfte und das viel skizzenhafter wirkte als ihr erste indie-girl-emohafte “This silence kills”. Mit ihrem neuen Album “Kind” schließt sie mit beidem ab und schafft es mit scheinbarer Leichtigkeit sich neu zu definieren. mehr
WEITERLESEN...Wenn sich Avantgarde, 8-Bit-Nostalgie und Popmusik treffen, entsteht dabei oft etwas Lustiges, selten aber etwas wirklich Schönes. Von den Vaporwave-Weirdos der frühen 2010er mal abgesehen, hat es kaum eine Band geschafft, die Ästhetik der frühen 8 Bit-Videospiele mit zeitgemäßer Popmusik zu verflechten. Wie sollte das denn auch klingen? Eine ziemlich beeindruckende Antwort auf diese Frage liefert 1982, die neue Platte der skandinavischen Band Liima. mehr
WEITERLESEN...Der Sommer ist vorbei. Das mit den T-Shirts, den Schwimmbädern und der Mittagspause auf der Blauen Brücke ist für viele Monate nur noch Wunschdenken. Stattdessen friert man jeden morgen nach dem Aufwachen, muss das Fahrrad entweder in die Winterpause schicken oder ein Faible für eiskalten Fahrtwind entwickeln. Glücklicherweise gibt es jedes Jahr Bands und Musiker, die sich dieser grauen Zeit des Jahres annehmen und Alben veröffentlichen. mehr
WEITERLESEN...Never change a winning team! Was für Bands, die den Nachfolger für das gefeierte Debütalbum schreiben gilt, gilt genauso für Genres. Bis auf wenige Ausnahmen wie Bon Iver hat sich seit Jahren kaum ein Künstler getraut, das angestaube Erfolgrezept des Indie-Folks ernsthaft in Frage zu stellen. Westerngitarren, (sparsame) Banjos, mehrstimmiger Gesang – so einfach, so erfolgreich. mehr
WEITERLESEN...Manche Alben funktionieren in jeder Lebenslage. Alben zu schreiben zu denen man heulen, arbeiten, Sex haben oder den Großputz machen kann, gelten gemeinhin als Königsdiziplin des modernen Pops. Dabei vergisst man allzu gerne, wie unglaublich toll Musik sein kann, die nur für eine Situation geschrieben ist. So verhält es sich auch mit dem dritten Album der belgischen Musikerin Melanie De Biasio, Lilies, welches am 06.10.2017 erschienen ist. mehr
WEITERLESEN...Als die Band WAND am diesjährigen Maifeld Derby die Bühne betrat, war ich mir ziemlich sicher, ich hätte mich in der Venue geirrt. Angekündigt war ein experimentelles Psychedelic-Rock-Projekt aus LA. Doch anstatt langhaariger Nerds schnallte sich dort ein Mann die Gitarre um, den man spontan eher dem O.C. California Cast zugerechnet hätte als der verdrogten Garage-Rock-Szene der Westküste. mehr
WEITERLESEN...Kaum ein weiteres Comeback dieses Jahr wurde mit so viel Spannung erwartet wie das neue Album von James Murphy aka LCD Soundsystem. Der Nachfolger des 2010 veröffentlichen dritten Albums Is This Happening? steht unter enormem Druck. Kann es die Erwartungen, die die Vorabsingles geweckt haben, erfüllen? Die profane Antwort lautet: Ja, kann es! mehr
WEITERLESEN...Zu Beginn dieser Rezension musste ich mir noch einmal die Frage stellen, was eigentlich ein unifm-“Album der Woche” ausmacht? Muss es besonders innovativ, eingängig oder gut sein? Oder einfach nur besonders? Das Album Wald der Berliner Rap-Crew Lazy Lizzard Gang ist definitiv letzteres und zudem vollkommen absurd. mehr
WEITERLESEN...Es fällt schwer, den Titel des neuen Grizzly Bear Albums nicht als apokalyptische Post-Trump-Dystopie zu lesen. Während der amtierende Präsident aktuell mit vergifteter Rhetorik die Alt-Right Bewegung befeuert oder mit der nuklearen Eskalation droht, bereitet sich das Quartett aus Brooklyn scheinbar schon mal auf eine Reconstruction-Era 2.0 vor und liefert dabei den Soundtrack zum kollektiven Ruinenbemalen. mehr
WEITERLESEN...Die drei Mitglieder(innen) hinter Girl Ray wirken auf Pressefotos zwar wie die versammelte Chefredaktion eines Häkelfachblattes, ihre Musik ist von Naturesoterik aber mindestens so weit entfernt wie Mehmet Scholl von kritischen Statements gegen Russlands Dopingpolitik (ergo: sehr, sehr weit). Denn obwohl alles an der die Band umgebenden Ästhetik nach Naivität schreit, sollte man den Dreien nicht voreilig sexistische Adjektive aufstempeln. mehr
WEITERLESEN...Würde man die Bands kennen, aus denen sich die Mitglieder des Projekts rekrutieren, könnte man Bunny wahrscheinlich als eine Art Supergroup bezeichnen. Weil ich aber von Grapes Godly, The Magic, I Am Robot and Proud, Woodhands oder Comet Control (Liste unvollständig) noch nie gehört habe, hilft das mir als recherchefaulem Rezensenten schon mal nicht weiter. mehr
WEITERLESEN...“Sei ein Faber im Wind”: Das Debut-Album des Schweizer Songwriters Faber wäre schon ohne Hintergrundinformationen zum Künstler und die gewisse Voreingenommenheit gegenüber “Folk-Musik” in deutscher Sprache ein grandioses Album. Sind diese jedoch vorhanden, dann macht “Sei ein Faber im Wind” nicht nur Freude, sondern führt auch zu wiederholtem Augen- und Ohrenreiben. mehr
WEITERLESEN...Die Crutchfield-Schwestern sind dieses Jahr ausgesprochen geschäftig. Zu Beginn des Jahres hat Allison, die jüngere Schwester, ihre gelungene Debüt-EP Tourist In This Town veröffentlicht. Nun zieht die große Schwester Katie Crutchfield zusammen mit anderen Musikern als Waxahatchee mit dem Album Out In The Storm nach. Das Nachfolgealbum von Ivy Tripp (2015) wurde seit der Veröffentlichung der ersten Single “Silver” mit großer Spannung erwartet. mehr
WEITERLESEN...16 Jahre sind vergangen, seit die kanadische Band BROKRN SOCIAL SCENE ihr Debütalbum “Feel Good Lost” veröffentlichten. Das Album war der Beginn des Aufstiegs der damals noch Post-Rock-Band. Diese Woche erscheint mit “Hug Of Thunder” nach sieben Jahren der Stille eine neue Platte der Musiker um Frontmann Kevin Drew. Trotz oder auch gerade wegen all der Veränderungen die der Sound der Band über die Jahre erfahren hat, fühlt sich “Hug Of Thunder” wie die Rückkehr eines fast vergessenen besten Freundes an. mehr
WEITERLESEN...War der neuseeländische Künstler Kane Strang mit seiner Debüt-Platte ‚Blue Cheese’ noch als Ein-Mann-Band Garagenproduktion zu hören, hat er nun mit seinem neuen Album die Kinderschuhe ausgezogen. Mit ‚Two Hearts No Brain’ ist Strang nun erstmals mit eigener Band und Label im Rücken zu hören. mehr
WEITERLESEN...Seit sich David Gilmour und Roger Waters 1985 so stritten, dass Waters die Band Pink Floyd verließ und damit die künstlerische Relevanz einer der wichtigsten Rockbands des 20. Jahrhunderts und ihrer Folgealben auf einen Bruchteil reduzierte, was de facto das Ende von Pink Floyd einleitete, ist viel Zeit vergangen. Zeit, die Waters größtenteils für Gerichtsstreits mit seinem alten Bandkollegen Gilmour, der Vermarktung des Pink Floyd-Materials und politisch höchst fragwürdigen Projekten verbracht hat. mehr
WEITERLESEN...Die Unendlichkeit des Alls ist so überwältigend, dass der menschliche Verstand nicht in der Lage ist, es in seiner vollen Dimension zu begreifen. Gerade deshalb ist es wenig verwunderlich, dass sich Künstlerinnen und Künstler seit Jahrtausenden die Frage stellen, was wohl da draußen ist und wie es aussehen oder klingen würde. mehr
WEITERLESEN...Es gibt wenige Platten, bei denen man schon beim ersten Hördurchlauf weiß, dass sie einen das restliches Leben begleiten werden. Das Debut der New Yorker Band Big Thief aus dem vergangenen Jahr war für mich ein solches Album – eine überwältigend intime, autobiographische Songsammlung, die in ihrer zuweilen schmerzhaften Schonungslosigkeit lediglich mit dem jüngsten Sufjan Stevens Opus “Carrie & Lowell” vergleichbar ist. mehr
WEITERLESEN...Fast drei Jahre hat es gedauert, bis die Indie-Pioniere von alt-J den Nachfolger zu ihrem zweiten Album “This is all Yours” veröffentlichten. Seit heute steht “Relaxer” nun in den Regalen. Ist es die erhoffte und angekündigte Offenbarung am Indie-Himmel? Die Musikredaktion ist gespalten. Julian Tröndle und Maximilian Heß haben, stellvertretend für Team Liebe und Team Hass, die Platte rezensiert. mehr
WEITERLESEN...Es scheint derzeit ein Trend im internationalen Musikbusiness zu sein, Alben ohne Vorankündigung, von einem Tag auf den anderen zu veröffentlichen. Dies führt zwar dazu, dass die Vorfreude ausbleibt, jedoch bringt es einem ab und an spontane Momente überraschter Glückseligkeit. So zumindest verhält es sich mit „True Care“ dem neuen Album von James Vincent McMorrow. mehr
WEITERLESEN...Vielleicht wäre es gut, einen Warnhinweis auf die Alben von Robert Gwisdek alias Käptn Peng zu kleben. So was wie “Achtung! Nur für Verrückte!”. Dann wären die Hörerinnen und Hörer wenigstens vorbereitet auf das, was sie auch bei seinem neuen Album erwartet. Denn das was der Deutschrap-Schamane zusammen mit seiner Band Die Tentakel von Delphi auf “Das Nullte Kapitel” abliefert, hat nur noch wenig mit herkömmlichem Hip-Hop zu tun. mehr
WEITERLESEN...Das mit dem Pathos ist in der Popmusik immer so eine Sache. Ist ein Album frei von Pathos, läuft es Gefahr, als kühl zu gelten. Ist es voll davon, ist die erste kritische Rezension, der die Kitschkeule schwingt nicht weit. Mike Haderas aka Perfume Genius entschied sich auf seinen letzten Alben traditionell dazu, Pathos nicht nur zuzulassen, sondern ihn auf die Spitze zu treiben. mehr
WEITERLESEN...Die letzten Jahre waren für WAVVES nicht die einfachsten. Die Band streitet sich publikumswirksam auf der Bühne des Primavera Sound Festival und bricht daraufhin den Auftritt ab, Sänger Nathan Williams wird in München wegen Drogenbesitzes festgenommen und als Krönung überwirft sich die Band auch noch mit ihrem Label Warner. Die Vorzeichen für das neue Album der Kalifornier standen also alles andere als gut, um so beeindruckender ist, was die Jungs aus San Diego jetzt mit ihrem neuen Album „You’re Welcome“ abliefern. mehr
WEITERLESEN...Keine geringeren als die Gorillaz geben sich nach sieben Jahren wieder die Ehre. So lange ist es her, dass wir nichts mehr von Damon Albarn, Jamie Hewlett und ihren animierten Charakteren gehört haben, die viele von uns ins Herz geschlossenen haben. Obwohl sie eigentlich 2010 ihre Auflösung bekannt gegeben hatten, veröffentlichten sie völlig unerwartet und pünktlich zur Amtseinführung in den USA den Anti-Trump-Song “Hallelujah Money” und am 28. mehr
WEITERLESEN...Für Nachtmenschen beginnt der Tag mit der Abenddämmerung und endet mit dem Sonnenaufgang. Für diese Menschen hat Amelia Murray alias Fazerdaze ihr Debütalbum gemacht. “Morning Side” ist aber auch ein Album für Tagmenschen. Denn wichtig ist nicht die genaue Uhrzeit, sondern einfach nur das melancholische Gefühl solcher Stunden. Irgendwo zwischen gestern und morgen, vorher, jetzt und nachher. mehr
WEITERLESEN...Indie aus Großbritannien hat seinen kollektiven Schaffenshöhepunkt überschritten. Oasis? Haben sich ohne Hoffnung auf eine baldige Rückkehr aufgelöst. Libertines? Spielen zwar wieder live, zitieren sich dabei aber auch nur noch selbst. Um so schöner, dass es Bands gibt, die dem Abrutschen der Inselszene in die Bedeutungslosigkeit Hitmonumente entgegensetzen. Eine dieser Bands ist ohne Zweifel die All-Girl-Band The Big Moon aus London. mehr
WEITERLESEN...In der Late-Night-Show Willkommen Österreich antwortete Der Nino aus Wien einst auf die Frage, warum er seine Konzerten vorzugsweise sitzend verbringt, eloquent, dass man so ja viel weniger leicht umfallen könne. Es sei eine “Schutzmaßname”. Wachheit wäre also wirklich das allerletzte Attribut, das man mit der Inszenierung des sympathischen Austro-Slackers in Verbindung brächte. mehr
WEITERLESEN...Josh Tillman, alias Father John Misty, weiß, wie man Aufmerksamkeit erzeugt. In seiner, zuvor bei einem Saturday Night Live Auftritt der breiten Öffentlichkeit präsentierten Single “Total Entertainment Forever” besingt er direkt in der ersten Zeile Virtual-Reality-Sex mit Taylor Swift – dass es sich dabei um Kritik am entgleisten und geschmacklosen Konsumverhalten handelt: geschenkt. mehr
WEITERLESEN...13 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Vor 13 Jahren wurde George W. Bush gerade als Präsident der USA wiedergewählt, Facebook wurde gegründet und Horst Köhler zum Bundespräsidenten ernannt. 13 Jahre ist es auch her, dass die belgische Elektro-Rock-Kombo Soulwax ihr letztes reguläres Studioalbum, “Any Minute Now” veröffentlichte. Während dieser Zeit haben sich Soulwax mit vielem beschäftigt, mit ihrem Nebenprojekt 2manydjs, mit Remixen, mit Kollaborationen und Kontributionen. mehr
WEITERLESEN...Irgendwann gelangen Bands an einen Punkt, an dem sich das Pseudonym, unter dem sie agieren, verselbstständigt. Selbst wahrlich dämliche Titulierungen werden dank geduldigem Starrsinn irgendwann mit Akzeptanz belohnt. Ellenbogen, Radiokopf oder Helle Augen sind objektiv betrachtet katastrophale Bandnamen, die dem Erfolg der sie verkörpernden Künstler aber offensichtlich nicht im Wege standen. mehr
WEITERLESEN...Mit den Bandkollegen monatelang im Tourbus schlafen oder mit den Kindern auf den Spielplatz gehen? Drogen nehmen oder regelmäßig zum Zahnarzt gehen? Frei und unabhängig sein oder Verantwortung für die Familie übernehmen? Irgendwann müssen sich auch Musiker entschieden, welches Leben sie einschlagen wollen. Die US-amerikanische Band Real Estate hat zwar noch keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage gefunden, aber Frontman und Chef-Songwriter Martin Courtney lässt uns im neuen Album “In Mind” zumindest an seinen Gedanken teilhaben. mehr
WEITERLESEN...Es gibt Künstlernamen, deren Musik läuft Gefahr, prophylaktisch im Redaktions-Papierkorb zu landen. Die Band Hater ist ein Paradebeispiel dafür. Zum Glück für sie sind wir schrecklich tolerant und begegnen sogar dem Hass unvoreingenommen. Zugegeben, auch wir hätten bei einem Album einer Band mit solch einem Namen Krachschicht-Material, also lauten, schnellen Hardcore oder Metal erwartet – falsch gedacht. mehr
WEITERLESEN...Gerade mal mit der Schule fertig und schon wird zwischen Studio und Bühne gependelt. In der Zeit, in der die meisten Jugendlichen zunächst eine Auszeit nehmen oder reisen, haben die vier Jungs von Hippo Campus zwei EPs produziert und sind damit auf Tour gegangen. Und als ob das noch nicht genug wäre, erschien letzten Freitag das Debut-Album “Landmark” der Indie-Pop-Band aus Minnesota. mehr
WEITERLESEN...Man hatte vom Debütalbum von Tim Darcy, dem extrovertierten Kopf der kanadischen Post-Punk Band Ought, vieles erwartet; Eine verkopfte Abhandlung linker Theorien etwa, kakophonische Feedback-Experimente zwischen Jazz, Noise und Wahnsinn. Dass das Adjektiv “romantisch” in der Besprechung auftauchen würde, damit war jedenfalls beim besten Willen nicht zu rechnen. mehr
WEITERLESEN...Kaum ein Künstler hat in der vergangenen Dekade den Sound der schwedischen Popmusiklandschaft geprägt wie der Songwriter Jens Lekman. Doch hinter Alben wie “Night Falls Over Kortedala” steckte stets mehr als unbekümmerte Arrangements und assoziative Befindlichkeitslyrics, die uns seine Landsleute in Kombination regelmäßig als authentischen Kulturexport made in Sweden anzudrehen versuchen. mehr
WEITERLESEN...Wenn ein geschmacksicheres Label wie Fat Possum aus Mississippi plötzlich eine Skandinavische Band unter Vertrag nimmt, ist kontrolliertes Hyperventilieren aus purer Freude durchaus angebracht. Vor allem, wenn das Debutalbum auch gleich noch beeindruckend gut geworden ist. Die Rede ist von der Band Communions aus Kopenhangen und ihrem Debutalbum “Blue”. mehr
WEITERLESEN...Was dem französisch-kolumbianisch-amerikanischen Sänger Gabriel Garzón-Montano widerfahren ist, dürfte der Traum vieler aufstrebender Musiker sein. Sein Song “68” wurde vom erfolgreichsten R´n´B Künstler der letzten Jahre, Drake, gesampelt. Dies pushte den Erfolg des bisherigen Geheimtipps natürlich und machte ihn auch über die R´n´B Szene hinaus bekannt. mehr
WEITERLESEN...Das mit der Vielfalt ist so eine Sache im Musikbusiness. Vereint ein Album verschiedene Stile in sich, kann es entweder vielseitig oder konzeptlos sein. Ist es sehr homogen geraten, bedeutet das entweder, dass es einem roten Faden folgt, oder einfach nur langweilig ist. Der kalifornische Songwriter Ty Segall wandelt mit seinem neuen, selbstbetitelten Album auf eben diesem schmalen Grat zwischen erfrischender Vielfalt, und verwirrendem Stilmix. mehr
WEITERLESEN...Minimalistisch. Klaustrophobisch. Introvertiert. Das waren die Adjektive, die bisher den Sound von The xx beschrieben haben. Doch mit ihrem dritten Album ist damit nun Schluss. “I See You” ist eine zugängliche Platte, überraschend mitreißend und vor allem: tanzbar. mehr
WEITERLESEN...Es wäre nicht direkt falsch, Michael Naus erste Solo-Platte als B-Seiten-Sammlung seiner Band Cotton Jones zu bezeichnen. Falsch wären allenfalls die Erwartungen der Hörer, die der Begriff B-Seiten-Sammlung impliziert. Denn die Songideen, Demos und Skizzen, die Michael Nau für “Mowing” aus seinen Schubladen gekramt hat, sind besser als eine Best-Of-Compilation deiner Lieblings-Indie-Folk-Band. mehr
WEITERLESEN...Eigentlich ist Cory Hanson Teil des Noise-Projekts WAND, mit dem er seit 2013 in der Psychdelic-Rock-Szene an der US-Westküste ordentlich Staub aufwirbelt. Im Lo-Fi-Universum seines Solo-Debuts sucht man nun jedoch vergebens nach übersteuerten Verstärkern. Anstatt noisiger Gitarrenwände betten Streicher Hansons fragiles Falsett auf wärmend-knisternde Akustik-Arrangements. Kaum zu glauben also, dass der Mann hinter den acht Songs auf “The Unborn Capitalist in Limbo”, wenn er will, auch ordnungsgemäßen Krach zustande bringen kann. mehr
WEITERLESEN...Was kommt dabei heraus, wenn zwei durch HipHop und House geprägte Musiker ein komplett auf Improvisation beruhendes Jazz-Album einspielen? “Black Focus” heißt das Debut des Londoner Duos Yussef Kamaal. Es fällt schwer, dieses Album in Worte zu fassen. mehr
WEITERLESEN...“So Long Forever”, der Titel des Albums der Band Palace, meint keineswegs einen Abschied – im Gegenteil. Die vier Jungs aus London legen mit ihrem Debut erst richtig los. Fans und Musikkritiker warten bereits seit den ersten Furoren um die Band vor zwei Jahren sehnsüchtig auf neues Material. Nach zwei EPs und umjubelten Livauftritten – under anderem als Support für Jamie T –, haben die Newcomer aus der britischen Hauptstadt lange auf ihren ersten Langspieler warten lassen. mehr
WEITERLESEN...Das Berliner Duo Odd Couple veröffentlicht ihren zweiten Langspieler unter dem adäquat odden Namen “Flügge” und verabschiedet sich damit nicht nur im Titel von sprachlicher Homogenität. “Ich habe einfach keine guten Ideen mehr. Ich bin einfach nur jemand, der funktioniert”, heißt es in einem der vier deutschsprachigen Songs der Platte. mehr
WEITERLESEN...Die Schweizer Popmusikszene ist eine hermetische, verschworen wirkende Gemeinde, deren Vertreter nur selten außerhalb der eigenen Landesgrenze auf dem Radar auftauchen. Die Multilingualität des Landes hat zur Folge, dass der nationale Musikmarkt kompliziert genug zu erobern ist. An internationalen Erfolg denken nur die ganz und gar Größenwahnsinnigen. mehr
WEITERLESEN...Wenn man Musikliebhaber schnell aus einem Raum vertreiben will, dann ist der Begriff Crossover ein sehr nützliches Codewort. Besonders HipHop-Puristen reagieren einigermaßen empfindlich auf Invasionsansätze aus dem Gitarren-Sektor. Der Künstler Goldroger kennt diese Berührungsängste nicht. Er ist Rapper und Gitarrist in Personalunion und vereint auf “Avrakadavra” beide Welten zu einem musikalischen Feuerwerk. mehr
WEITERLESEN...Das neue Kate Tempest Album ist eine Platte, die mit ihrem politischen Bewusstsein den Finger schonungslos in offene Wunden legt und die Idee von Unschuld im Spätkapitalismus unverblümt und wortgewaltig als Märchen entlarvt. mehr
WEITERLESEN...Hinfallen, aufstehen, sich ans Klavier setzen und weitermachen – Das ist das Motto der neuen Platte “Dream Darling” von The Slow Show, die Ende September, pünktlich zur sich einschleichenden Kälte veröffentlicht wird. Vollgepackt mit Songs über Liebe, Tod, Scheitern und Verlust liefert das Album die perfekte Klangkulisse, um sich jetzt im Herbst bei Regenwetter vor die Heizung zu pflanzen, die Tropfen ans Fenster klatschen zu lassen und mal wieder intensivst über das Leben nachdenken. mehr
WEITERLESEN...In einem Genre, das eigentlich für immer kürzer werdende Aufmerksamkeitszyklen bekannt ist (Stichwort: Cloud Rap), in dem Newcomer ebenso voreilig zum neuen heißen Ding hochstilisiert werden, wie sie wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, hat es Mick Jenkins, ein Rapper aus Alabama, geschafft, durch Mixtapes und Kollaborationen (Jonwayne, Chance The Rapper, BadBadNotGood u.a.) mehr
WEITERLESEN...Manche Menschen haben das Gefühl, in der falschen Dekade geboren worden zu sein. Andere wiederum sitzen in regnerischen, mitteleuropäischen Städten fest, geplagt von ständigem Fernweh nach dem Geschmack der Ozeane. Das Duo Gurr scheint von beiden Leiden betroffen. Der Sound der Wahl-Berlinerinnen Andreya und Laura ist blanke Reminiszenz an den US-West-Coast Pop der 70er, in den sich die beiden seit einem gemeinsamen Trip in die Staaten verliebt zu haben scheinen. mehr
WEITERLESEN...Popmusik aus Skandinavien assoziierte man in der Vergangenheit stets mit wohligen Melodien und nostalgischem Eskapismus. Nach politischen Diskursen suchte man in der netten Harmlosigkeit zwangsmelancholischer Frauen und Männer indes vergebens. Auch Sarah Assbring aka El Perro Del Mar stellte bis zu ihrem jüngsten Release keine Ausnahme dieser Regel dar. Auf „KoKoro“ erweitert sie nun jedoch nicht nur ihre Klangpalette um weltmusikalische Einflüsse, mit ihnen schleicht sich auch ein ungeahntes Politikbewusstsein in die Musik von El Perro Del Mar ein. mehr
WEITERLESEN...Nur wer seine Musik weiterentwickelt, ohne seinen Markenkern zu verlieren, hat langfristig Erfolg im harten Musikgeschäft. Diese Regel hat schon genauso viele geniale als auch furchtbare Alben hervorgebracht. Sich weiter entwickeln, ohne sich zu verlieren, das ist eine Herausforderung, der sich Angel Olsen auf ihrem neuen Album “My Woman” stellt – und das ziemlich erfolgreich. mehr
WEITERLESEN...Credits: Sonja Stadelmeier
Das deutschsprachige Songwritertum ist ein kastenartiges System. Oben thront die alteingesessene Eminenz Element of Crime und Niels Frevert. Von unten streben junge Wilde wie Von Wegen Lisbeth gen oben. Irgendwo dazwischen fährt ein Zug, zu lang dabei für den Newcomerstempel, zu verspielt für den staubigen Thron. Die Höchste Eisenbahn fährt mit Synthesizern, Streichern und Motown-Bläsern munter durch das Grau der deutschen Popmusiklandschaft. mehr
WEITERLESEN...Dass sich das Soul- und HipHop Label Stones Throw musikalisch seit einiger Zeit vom Genre-Purismus verabschiedet hat, ist bekannt. Neben dem Lo-Fi-Pop von Anika haben sie seit vergangenem Jahr auch einen weiteren Künstler im Programm, der vor fünf Jahren wahrscheinlich noch ein ziemlich unmöglicher Kandidat für ihren Labelkatalog gewesen wäre. Denn obwohl Alexander Brettin eine klassische Jazzausbildung genoss, schielt sein Sound mit einem Auge immer auch Richtung Indie-Pop a la Mac DeMarco. mehr
WEITERLESEN...Lisa Hannigans Musik klingt zerbrechlich und zart wie ein Eisvogelei. Da kann uns die Irin noch so selbstbewusst vom Cover ihres neuen Albums entgegenstarren, schon die ersten Takte von „At Swim“ entlarven dieses durchschaubare Täuschungsmanöver und entführen in eine intime Klangwelt, in der Stimme und Instrumente um den leisesten Ton wetteifern. mehr
WEITERLESEN...Bei den Wild Beasts wird die Gitarre zum phallischen Objekt. Sie potentiert innere Stärke und evoziert gleichzeitig künstlerischen Output. Die Gitarre gleicht dabei der monarchischen Macht eines Königs. Sie erweckt den Spieler aus dem Schlaf und bewirkt in ihm schöpferische Kraft. mehr
WEITERLESEN...Dass das Leben im Musik-Business schrecklich ungerecht sein kann, zeigt das Schicksal der Exil-Kanadierin Haley Bonar. Bereits seit einer Dekade veröffentlicht die Songwriterin ein großartiges Album nach dem anderen. Trotz Kritikerlob und Unterstützung von renommierten Musikerkollegen wie Justin Vernon und Andrew Bird schwamm sie dabei stets unter dem Radar einer breiten Öffentlichkeit. mehr
WEITERLESEN...Nein, mit Eitelkeit hat die Legendenbildung um Dinosaur Jr. sicher nichts zu tun. J Mascis betritt die Bühne und blickt müde durch seine riesige Hornbrille, die ergrauten Haarsträhnen ruhen schlaff auf dem abgetragenen T-Shirt mit dem Logo einer wohl nur ihm bekannten Band. Dann ertönt der erste E-Gitarren Akkord und schlagartig durchzuckt eine jugendliche Energie den Raum, die jegliche Form von Altersmilde aus den greisen Körpern peitscht. mehr
WEITERLESEN...Vorweg eine Entwarnung: Nein, unser aktuelles Album der Woche kommt nicht von der Metal-Band aus Belgrad, mit der die Musikerin Gordi unglücklicherweise ihren Namen teilt. Gordi klingt zwar nach brachialen Gitarrenwänden und rituellen Tieropfern, doch schon die ersten Takte des Openers „Nothing’s As It Seems“ zerstreuen diese Anfangsbefürchtungen schlagartig. mehr
WEITERLESEN...Nachdem man ja im vergangenen Jahr zwangsläufig das Gefühl bekommen musste, intelligente, deutschsprachige Popmusik kommt momentan ausschließlich vom kleinen Nachbar Österreich, scheint 2016 endlich auch die hiesige Musikszene erwacht. Von Wegen Lisbeth heißt Berlins Antwort auf Wanda und Bilderbuch. Mit Ersteren teilen sie sich Kneipenromantik und Borderline-Alkoholismus mit Letzteren Sexyness, den Funk und Seufzer an den richtigen Stellen. mehr
WEITERLESEN...Manchmal gibt es im Musikbusiness Geschichten, die sind so unwahrscheinlich, dass man glaubt, ein gewiefter A&R-Manager hätte sie sich in einer hellen Minute am Reißbrett ausgedacht. Die Karriere des kanadischen Jazz-Projekts BadBadNotGood ist eine solche Geschichte. Sie beginnt mit drei ebenso weißen wie unscheinbaren Jungs, die an einem Jazz-College durch ihrer gemeinsame Liebe zum HipHop zusammenfanden. mehr
WEITERLESEN...Die Einflussliste der Songwriterin Margaret Glaspy liest sich wie eine musikalische Wundertüte. Als Referenzen nennt sie neben Elliott Smith und Weezer auch gerne Rage Against The Machine. Sie selbst genoss eine klassische Violinen-Ausbildung und spiele Posaune in einer Marching-Band. Dass sich aus dieser wirren Musiksozialisation ein eingängiges Indie-Pop Album ergeben konnte, ist also eine ziemliche Überraschung. mehr
WEITERLESEN...Während eines Konzerts in der Nigerianischen Stadt Lagos wäre Dave Okumu beinahe durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Hätte sein Bandkollege Tom Herbert ihm nicht geistesgegenwärtig die Gitarre vom Hals gerissen, das neue The Invisible Album wäre möglicherweise nie erschienen. Kein Wunder also, dass die Musik ihrer neuen Platte „Patience“ unverhohlen das Leben in all seinen Facetten feiert. mehr
WEITERLESEN...Ein kluger Mann aus der Band Die Höchste Eisenbahn sagte vor kurzem in einem Interview einen sehr klugen Satz: Wenn die Die Totel Hosen jetzt klingen wie die Kings Of Leon und die Kanzlerin, wenn sie die Wahl gewinnt, zu „An Tagen wie diesen“ ihren Wahlsieg feiert, dann ist die Geschichte des Indie-Rocks endgültig zu Ende erzählt. mehr
WEITERLESEN...Der irische Künstler Ciaran Lavery gehört zum Spannendsten, was man momentan in der Singer-Songwriter-Szene finden kann. Und das liegt vor allem an den Qualitäten, die ihn von seinen langbärtigen Kollegen unterscheiden. Weder angenehm gesungene Hooks über folkigen Arrangements, noch wimmernde Gitarrenspieler, können es mit Ciaran aufnehmen. mehr
WEITERLESEN...In den vergangenen zwei Jahren ist bei Max Kakacek und Julien Ehrlich einiges in die Brüche gegangen. Beinahe zeitgleich zu ihren Beziehungen löste sich ihre ehemalige Band Smith Westerns auf. Auch mit ihnen zelebrierten sie bereits ihre Liebe zu nostalgischen Sounds. Mit ihrem neuen Projekt Whitney drehen sie die Lautstärke am Verstärker nun etwas herunter und rücken ihren Psychedelic-Pop etwas mehr Richtung Folk. mehr
WEITERLESEN...In einer gerechteren Welt wäre Andy Shauf bereits heute ein Singer-Songwriter mit einer ergebenen Hörerschaft. Doch als 2012 sein fantastisches Album „The Bearer Of Bad News“ bei einem kleinen kanadischen Label erschien, interessierten sich nur nerdige Folk-Blogs für die Platte. Allen anderen blieben die grandios arrangierten Geschichten über Tagträumer, Taugenichtse und ihren ernüchternden Kleinstadtalltag ein öffentliches Geheimnis. mehr
WEITERLESEN...Welchen Sinn hat es für einen Künstler sich im postdigitalen Zeitalter in ein definiertes Genre-Korsett pressen zu lassen? Diese Frage beantwortet der in Haiti geborene Produzent und Wahl-Montrealer Louis Kevin Celestin auf seinem neuen Album mit einem erbarmungslosen Einreißen stilistischer Mauern und Erwartungshaltungen. Sein Debut, das er unter dem Pseudonym Kaytranada veröffentlicht, ist ein musikalisches Kaleidoskop, eine Inklusion sämtliche Genres elektronisch generierter Musik. mehr
WEITERLESEN...Das Wort Equinox – zu Deutsch: Äquinoktium – bezeichnet Tagundnachtgleichen, den Moment des Jahres also, in dem Tag und Nacht exakt die gleiche Länge haben. An diesem März- oder Septembertag scheint das Universum mit sich selbst in Einklang zu sein. Tag und Nacht stellen keine Hoheitsansprüche, sondern schmiegen sich in Eintracht aneinander. mehr
WEITERLESEN...Die Seratones sind keine Band, sie sind eine Naturgewalt. Ein Beben muss Louisiana erschüttert haben, als das Quartett sein neues Album „Get Gone“ einspielte. Donnernd treffen dort Punk, Blues und Soul aufeinander. Eine Mixtur, die erbarmungslos alles niederstampf, was sich ihr in den Weg stellt. Ganz so, als hätte jemand ihre Kollegen Alabama Shakes mit Stahlwolle bearbeitet. mehr
WEITERLESEN...Zum ersten Mal begegnetet bin ich Oscar auf einem kleinen Festival bei Ulm. Am schlummrigen Nachmittag stand dort ein hochgewachsener, androgyn wirkender, junger Mann auf der Zeltbühne. Zögernd schlug er den ersten Akkord seiner Gitarre an und eröffnete so schüchtern ein beispielloses Hitfeuerwerk. Obwohl ich vollkommen erwartungsfrei vor der Bühne gestrandet war, eine halbe Stunde später suchte ich das Geländer verzweifelt nach dem Merchandise-Stand ab. mehr
WEITERLESEN...Seine musikalische Karriere begann der Songwriter Kevin Morby aus Los Angeles bei den Bands Woods und The Babies, bevor er zum ersten Mal mit seinem Soloprojekt in Erscheinung trat. Vier Jahre später erscheint mit „Singing Saw“ nun das drittes Studioalbum, das er unter eigenem Namen veröffentlicht. Es ist mit seinen orchestralen Arrangements nicht nur das bisher vielseitigste seiner Karriere geworden, die zehn Songs des Albums umgibt auch eine mystisch-nostalgische Aura, die den Geist von Songwriterlegenden wie Bob Dylan oder Leonard Cohen heraufbeschwört. mehr
WEITERLESEN...Geboren und aufgewachsen ist Mayer Hawthorne in der Automobilmetropole Michigan und auch seine musikalische Sozialisation scheint nachhaltig von seiner Heimatstadt geprägt zu sein. Zum einen speist sie sich aus dem Einfluss der Detroiter HipHop Szene rund um die Produzenten-Legende J Dilla. Zum anderen ist sie auch ein Ergebnis der musikalischen Früherziehung seines Vaters. mehr
WEITERLESEN...Das Cover des neuen Dan San Albums zeigt einen anonymen, in Kunstlicht schimmernden Bungalow bei Nacht. Ein rosa leuchtender Vorhang verhüllt den Blick ins Innere. Der Vorgarten verstärkt mit seiner peinlich akkuraten Anmut den surrealen und melancholischen Eindruck der Szene. Vermutlich hätte kein Bild die Musik von Dan San besser übersetzen können als diese Aufnahme. mehr
WEITERLESEN...Es ist schon viel erzählt worden über den wundersamen Aufstieg des Soul Sängers Charles Bradley. Über seine Kindheit in Armut. Über diverse Aushilfsjobs. Über seine Arbeit als Küchenchef in einer psychiatrischen Klinik. Gezeichnet von Schicksalsschlägen und inspiriert von seinem Idol James Brown, verwandelt er diese geballte Lebenserfahrung in Soul, in dem sich jede emotionale Facette eines 69 jährigen Lebens widerspiegelt. mehr
WEITERLESEN...Begonnen hat die Karriere des US-amerikanischen Musikers Damien Jurado mit reduziert-melancholischem Liedgut, getragen vom einsamen Fingerpicking seiner akustischen Gitarren und der tieftraurigen Stimme des Songwriters. Dann lernte Damien Jurado seinen zukünftigen Stammproduzenten Richard Swift kennen. Der hatte zuvor schon den Sound von Bands wie The Shins und Foxygen in nostalgischen Echokammer-Pop verwandelt. mehr
WEITERLESEN...Am Anfang waren es nur zwei – Noah Lennox und Dave Portner –, die in ihren Schlafzimmern auf Trommeln eindroschen, mit Synthesizern experimentierten und dazu seltsame und bisweilen herzzerreißende Lieder über imaginäre Freunde und Haustiere aus Kindertagen sangen. mehr
WEITERLESEN...Fragte man im vergangenen Jahr die Besucher hiesiger Festivals, für was sie stehen, bekam man stets ein „Für Amore!“ als Unisono um die Ohren gehauen. Das Phänomen Wanda entwickelte eine sukzessive und seltsame Eigendynamik mehr
WEITERLESEN...Bis 2012 war das Jazz-Trio GoGo Penguin noch ein ungelüftetes Geheimnis ihrer Heimatstadt Manchester. Dann erschien ihr Debutalbum „Fanfares“ und binnen kürzester Zeit avancierten sie zu den Shooting-Stars der Szene. Prominente Fans wie Gilles Peterson und Jamie Cullum befeuerten den Hype. Und nachdem der Nachfolger „V.2.0“ sogar für einen Mercury Prize nominiert wurde, wurde auch der Blue Notes Labelchef auf das Trio aufmerksam. mehr
WEITERLESEN...Sieht man in das Gesicht des Songwriters Konstantin Gropper, kann man minutenlang vergeblich auf emotionale Regungen warten. Seine Mimik wirkt ähnlich versteinert wie die des Stummfilmclowns Buster Keaton. Alle Emotionen scheint sich der Mannheimer Künstler für seine Musik aufzuheben. Nach dreieinhalb Jahren haben sich davon scheinbar wieder einige angestaut, die sich nun kanalisiert in ein neues Album seines Projekts Get Well Soon ergießen. mehr
WEITERLESEN...Eigentlich wäre Jonathan Meiburg gerne Biologe geworden und hätte Tag ein Tag aus auf den Falkland Islands Vögel beobachtet, wäre da neben der Ornithologie nicht auch noch seine zweite große Leidenschaft: Die Musik. Seit 2001 veröffentlicht der Texaner mit seiner Band Shearwater in stets wechselnder Besetzung neue Alben. Das jüngste hört auf den Namen „Jet Plane and Oxbow“. mehr
WEITERLESEN...Kaum hat das Jahr begonnen, schon kommt es mit der ersten musikalischen Überraschung um die Ecke. Fünfeinhalb Jahre war es still um die schottische Songwriterin Emma Pollock. Nun erscheint mit „In Search Of Harperfield“ das bisher beste Album ihres bisherigen Schaffens. Ohne begleitendes Werbegerassel. Ohne breit angekündigte und prätentiöse Comeback-Geste – Ein Album voll mit komplexem Songwriting für Hörer, denen Julia Holter zu kühl und Joanna Newsom zu exaltiert ist. mehr
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