Von A wie abbeldwatsch bis Z wie Zwiebelkalender: Wenn das Wetter und das aktuelle politische Weltgeschehen abgehakt sind, eignet sich die Etymologie dieser wunderschönen Wörter perfekt, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen. Dieses Mal geht es um das Wort Tohuwabohu.
Wer mit seiner kleinen Schwester den letzten Bibi&Tina-Film Tohuwabohu Total angesehen hat, der geriet bei der Frage: „Du, was ist Tohuwabohu eigentlich?“ eventuell etwas in Erklärungsnot. Heutzutage beschreibt der Ausdruck Tohuwabohu ein großes Durcheinander und wird auch häufig von Eltern verwendet, wenn es um die Unordnung im Kinderzimmer geht.
Ursprünglich stammt der Begriff aber aus dem Hebräischen und leitet sich von der Formulierung „tohu-wa-vohu“ ab. Dieser Ausdruck ist in der Schöpfungsgeschichte der Bibel zu finden und beschreibt dort das Urchaos und die Verwirrung, die erst durch Gott geordnet werden konnten.
Als Luther die Bibel schließlich ins Deutsche übertrug, übersetzte er das hebräische „tohu“ mit „wüst“ und „vohu“ mit „leer“. Andere Bibelübersetzer dagegen beließen es einfach bei „tohu-wa-vohu“ und übernahmen den kompletten hebräischen Ausdruck ins Deutsche, wo es später zu „Tohuwabohu“ wurde. In diesem Prozess schwächte sich auch die Bedeutung ab, sodass man heute nicht mehr das Urchaos meint, wenn man etwas als Tohuwabohu bezeichnet, sondern eine Unordnung.
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Foto: Johanna SkowronskiVeröffentlicht am 28. Mai 2019