Gut geschlafen?

Gut geschlafen?

Kneipentour, Kennenlernen und erste Vorlesung. Der Schlaf kommt zum Semesterbeginn schnell mal zu kurz. Wie wichtig ein gesunder Schlaf ist und wie ihr mit Schlafstörungen umgehen könnt, haben Studierende des Masterstudiengangs Medienkulturforschung für euch herausgefunden.

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Nicht nur zum Semesterbeginn, sondern auch wenn Prüfungen anstehen und Abgabetermine rufen, kann Stress im Studium für Schlaflosigkeit sorgen. Jeder weiß wie es sich anfühlt schlecht geschlafen zu haben. Aber was passiert dabei mit uns? Und viel wichtiger: was ist guter Schlaf eigentlich und wie funktioniert Schlaf überhaupt?

Regeneration und Organisation

Prof. Dieter Riemann ist Leiter des Schlaflabors an der Universitätsklinik Freiburg und forscht seit vielen Jahren zum Thema Schlaf und Schlafstörungen. Er erklärt, dass Schlaf in erster Linie der Regeneration diene, denn im Schlaf erhole sich der Körper und das Immunsystem. Darüber hinaus erfülle der Schlaf aber auch weitere wichtige Funktionen. Gerade bei Kleinkindern sei nachweisbar, dass der Schlaf wesentlich zur Entwicklung des Gehirns beitrage.

Auch im Erwachsenenalter habe der Schlaf immer noch großen Einfluss auf uns. Im Schlaf werde das Gedächtnis organisiert, neue Erinnerungen abgespeichert und das Gehirn gereinigt. “Das heißt, überflüssige Informationen und überflüssige Verbindungen zwischen Nervenzellen werden wieder gelöscht. Guter Schlaf wirkt sich also sowohl auf das körperliche als auch auf das psychische Wohlbefinden aus.” Aber wodurch zeichnet sich guter Schlaf überhaupt aus?

Guter Schlaf

Wer morgens aufwacht und sich ausgeschlafen fühlt, kann subjektiv von einem guten Schlaf ausgehen. Manche Aspekte von gutem Schlaf lassen sich aber auch objektiv messen. Die Schlafdauer etwa hängt dabei stark vom Alter ab. Erwachsene im Alter von 25 – 65 Jahren brauchen in der Regel sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, Säuglinge hingegen 16 – 17 Stunden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen: ein kleiner Teil der Bevölkerung, die sogenannten Kurzschläfer kommen auch mit fünf Stunden aus, die Langschläfer aber benötigen bis zu neun Stunden Schlaf.

Weit wichtiger für einen guten Schlaf sei jedoch der Schlafzyklus mit dessen Schlafphasen, betont Prof. Riemann. Im Schlaf wechsle sich Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf ab. „Wenn diese Zyklen vorhanden sind und so wenig wie möglich unterbrochen, dann ist das guter Schlaf.“ Normalerweise wiederhole sich dieser Zyklus alle 90-120 Minuten, also drei bis fünf mal in einer Nacht. Außerdem seien alle Phasen für einen erholsamen Schlaf gleichermaßen wichtig.

Im Leichtschlaf verlangsame sich die Gehirnaktivitäten allmählich, bis letztlich im Tiefschlaf nur noch ein Minimum an Gehirnaktivität messbar ist. Im REM-Schlaf, aus dem englischen Rapid Eye Movement, nimmt dann die Gehirnaktivität erheblich zu, was vor allem an den namensgebenden schnellen Augenbewegungen ersichtlich wird. Außerdem erhöhe sich der Herzschlag und die Atemfrequenz. Der REM-Schlaf ist „der Zustand, der im Schlaf dem Wachsein am ähnlichsten ist. In diesem Zustand träumen wir.”

Störungen im Schlaf

Allerdings kann es auch zu Unterbrechungen in diesem Zyklus kommen, so dass man im Laufe der Nacht immer wieder aufwacht. Neben psychischen Ursachen könne das auch körperlich bedingt sein, etwa durch Atemprobleme im Schlaf. Wenn der Zyklus so unterbrochen wird, “kann es sein, dass wir beispielsweise nicht in den REM-Schlaf fallen oder zu wenig Tiefschlaf bekommen. Die Folgen sind dann zuerst mal, dass wir unausgeschlafen und gerädert sind, dass wir uns tagsüber nicht erfrischt und letztendlich müde und schläfrig fühlen.“ Eine solche Schlafstörung könne natürlich auch durch Stress ausgelöst werden. Durch Stress im Studium beispielsweise.

Obwohl für Studierende Stress im Studium zum Alltag gehört, sprechen viele nicht über ihre Schlafstörungen. Dabei ist es wichtig sich mit seinem eigenen Schlaf auseinander zu setzen. Zudem gibt es hier in Freiburg viele Möglichkeiten seinen Schlaf zu verbessern, sei es durch psychologische Hilfe, durch Hausmittelchen oder durch eine Untersuchung im Schlaflabor. Wer mehr erfahren möchte, kann das ab sofort auf der uniCROSS Klick-Reportage zum Thema Schlafstörung – hier könnt ihr uns auf der Suche nach gutem Schlaf quer durch Freiburg begleiten.

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Schlafend zur Lösung des Problems

Foto: Angelina Antal
Veröffentlicht am 27. Oktober 2016

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